Goodbye, ana. Es war uns ein Fest!

Unsere Erkundungsreise mit dem ana magazin nach neuen Perspektiven und Blickwinkeln ist (vorerst) zu Ende: Ein Abschiedsbrief.

Liebe Freunde des ana magazins,
wir müssen reden. 

Vor knapp drei Jahren haben wir uns auf eine Reise mit großen Zielen begeben: Wir wollten guten Journalismus bieten, verschiedene Blickwinkel aufzeigen und die wunderschöne Komplexität der Dinge mit euch teilen. Wir wollten Diskussionen zurückbringen und das gesellschaftspolitische schwarz und weiß auflösen. Wir wollten unseren Teil  zu weniger Hass, Ausgrenzung und mehr gesellschaftlichem Austausch beitragen – auch bei bzw. geraden trotz unterschiedlichen (politischen) Meinungen, gerade dann! 

Um dies zu schaffen, haben wir unsere Köpfe zusammengesteckt, überlegt, recherchiert und geschrieben. Wir haben Formate entwickelt, Menschen interviewt, Podcasts aufgenommen und in vielen stundenlangen Redaktions-Meetings versucht, euch stets interessante Inhalte zu präsentieren. Einige Ideen habt ihr schon gesehen, andere haben es nicht so weit geschafft und hängen noch in früheren Stadien ihrer Existenz fest.

All das hätten wir nie (!) geschafft, wenn nicht so viele tolle Menschen an unsere Vision und Werte geglaubt und sich für unsere Idee begeistert hätten. Menschen,  die uns auf unserer Reise begleitet haben. Menschen, die große Teile ihrer Freizeit dafür genutzt haben, unsere Idee mit Leben zu füllen. Sei es durch das Verfassen von Beiträgen oder Recherchearbeiten,aber auch in redaktionellen Diskussionen: auch als Künstlerin, als Grafikdesigner oder als treue, fleißige, verlässliche und herzensgute Organisationsbomben. Ein fettes Dankeschön für euren Support! Dieser Einsatz, diese Leidenschaft und diese Liebe, die wir bei der Zusammenarbeit gespürt haben, ist das größte Geschenk, dass uns ana auf unserer Reise beschert hat. Mit einem solchen Support hätten wir zu Beginn nie gerechnet.

Dennoch möchten wir euch mitteilen, dass unsere Reise (vorerst) zu Ende geht/ ein Ende gefunden hat. Das hat vielfältige Gründe, mit denen wir euch nicht langweilen wollen. Kurz zusammengefasst kann man sagen: Uns hat das Leben eingeholt. Die Zeit und Energie, die es braucht, um ein Magazin mit Qualität, Liebe und Anspruch zu produzieren und (weiter)zuentwickeln, finden wir leider immer weniger zwischen Familie, Hauptjob, Studium sowie anderen schönen Dingen, Begeisterungen und Herausforderungen, die das Leben so bereithält. Gleichzeitig sind uns einige Dinge vor die Füße gefallen, die wir – in der Rückschau betrachtet – hätten besser machen können: Social Media war zum Beispiel nie die große Liebe für uns, sondern eher notwendiges Übel, um Reichweite zu generieren – doof, wenn man ein Online-Magazin ist. Viel eher hätten wir Social Media mit der gleichen Leidenschaft und Liebe bespielen müssen, mit der wir unsere Beiträge verfasst haben. Organisatorisch haben wir unterschätzt, was es bedeutet, wenn die Redaktion schon in den ersten 3 Monaten von zwei auf sechs Personen anwächst. Wir sind kaum mehr selbst zum Verfassen von Beiträgen gekommen und wenn doch, dann hat es sich immer mehr nach “Müssen” und weniger nach “Wollen” angefühlt. Inhaltlich wollten wir vielleicht zu sehr unsere Vision durchdrücken, anstatt in die Gesellschaft hineinzuhorchen, was gelesen werden möchte. Aber so ist das, wenn man Dinge zum ersten Mal im Leben anpackt: Man macht Fehler.

Und daher: Von der Geburt der Vision des ana magazins an war für uns klar, wir ziehen unser Ding durch, wir schauen nicht auf Reichweite und Fame, sondern bleiben authentisch und bieten eine Alternative zu Bezahlschranken, Clickbate und der Faulheit zum Differenzieren. Dabei sind wir uns treu geblieben. Und das Feedback unserer (kleinen) Community hat uns bestätigt. Wir sind fest davon überzeugt:  Unsere Idee, unsere Vision ist ziemlich gut! Unsere Liebeserklärungen? 100 % authentisch! 100 % Liebe und Leidenschaft! Unsere Rubrik Blickwinkel? Mehr Differenzierung geht nicht! Unsere Verbindung von Journalismus und Kunst? Einzigartig! Unsere Vision hatte und hat Potential, positiv auf die Diskussionskultur zu wirken, unterschiedliche Meinungen zueinander zu bringen. Wir sind überzeugt: Unsere Idee hat gesellschaftspolitische Relevanz. Daher sind wir stolz auf das, was wir geschaffen und erreicht haben! 

Wir bleiben mit vielen lehrreichen und unvergesslichen Momenten mehr, dem ein oder anderen Euro Lehrgeld weniger auf unseren Konten und der Gewissheit zurück, dass wir stolz und dankbar auf unsere Idee und die Zeit mit dem ana magazin zurückblicken.

Wir sind zum einen sehr traurig, zum anderen fühlt es sich nach der richtigen Entscheidung für uns an. 1.000 Dank an alle, die unsere Reise verfolgt und unsere Beiträge regelmäßig oder auch nur vereinzelt gelesen haben.  Danke an alle, die  auch nur einen einzigen Euro gespendet haben. Danke für jedes Feedback, für jede Diskussion und jedes Interesse. Es war uns ein Fest!

Und eins zum Abschluss: Unser größtes Ziel war immer, die Demokratie mit Leben zu füllen. Diskutieren, streiten und die Meinungen der anderen versuchen zu verstehen. Inhaltlicher Diskurs statt Schubladendenken und Ausgrenzung. Dass gerade so viele Menschen für genau diese Werte auf die Straße gehen, ist für uns besonders! Bleibt dabei und tragt diese Werte nach außen! Diskutiert, streitet, findet Kompromisse, bleibt offen für Andersdenkende und ihre Blickwinkel, Perspektiven und Argumente. Es geht nicht um ein WIR gegen DIE, sondern darum, Herausforderungen gemeinsam als Gesellschaft anzupacken und bestmöglich zu bewältigen – nur so kann Demokratie funktionieren!

Mit ganz viel Liebe,
Tobi & Chris 

P.S.: Tobi juckt es nach wie vor in den Fingern, vielleicht wird es daher ab und an mal eine neue Podcastfolge “Charakterköpfe” geben. Sollte es soweit sein, werdet ihr es mitbekommen!

P.P.S.: Wir möchten uns ausdrücklich bei Sonja Krause, Fabian Fügen, Florian Lipp, Sophia Glaszner, Veronika und Nico Bodden für die Kunst, die zahlreichen Artikel, das Grafikdesign, eure Unterstützung insgesamt sowie das Vorantreiben unserer Vision bedanken!

sokra, 2024: https://sonjakrause-malerei.de
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2 comments
  1. Blickwinkel, Denkanstöße, Liebeserklärungen und auch die Charakterköpfe habe ich sehr genossen. Es gab viele Informationen und Anregungen, der eigene Blickwinkel wurde überdacht, durch eine Liebeserklärung habe ich eine Stadt oder Region aus einer anderen Perspektive kennengelernt oder Lust bekommen, Neues zu entdecken. Vielen Dank dafür, ihr wart super 🙂

    1. Liebe S. Ullrich, 1.000 Dank für die lieben Worte, die Unterstützung in den letzten Monaten und das Verfolgen des ana magazins.

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